BRK warnt: Immer weniger Blutspender im Bayerwald
Der Grund: Demografischer Wandel auf dem Land

Regen. 533000 Menschen in Bayern erschienen im Jahr 2017 auf 4403 angebotenen Blutspendeterminen, um ihr Blut für andere zu geben. Die Zahl klingt enorm, trügt allerdings. Denn damit nehmen nur 5,29 Prozent der spendefähigen Bevölkerung – dazu gehören die 18- bis 72-Jährigen – tatsächlich die Gelegenheit wahr, sich für ihre Mitmenschen einzusetzen. Im Landkreis Regen liegt dieser Prozentsatz höher. Trotzdem erwartet das BRK hier dramatische Rückgänge bei den Blutspenden in den kommenden 15 Jahren.
Der Blutbedarf der bayerischen Kliniken, pro Tag etwa 2000 Konserven, konnte 2017 jederzeit gedeckt werden. Doch was verspricht die Zukunft? Die Prognosen des BRK für das Jahr 2035 sehen das Spenderpotenzial im Freistaat etwa auf gleicher Höhe wie 2017, allerdings wird es sich regional verlagern. Während die Bevölkerung in ländlichen Regionen Bayerns abnimmt, werden größere Städte und Ballungsräume gewinnen. Da allerdings die Spendebereitschaft in urbanen Gebieten deutlich geringer ist als auf dem Land, wird das Spendeaufkommen langfristig bayernweit um etwa acht Prozent zurückgehen.
So geht das Blutspendeaufkommen im Bereich des BRK-Kreisverbandes Regen bis 2035 um 14,83 Prozent zurück. Hier hatten im vergangenen Jahr 2252 Menschen insgesamt 3995 Blutkonserven ermöglicht. Damit nehmen 7,21 Prozent der spendefähigen Bevölkerung die Gelegenheit zum Spenden wahr. Die Spendebereitschaft ist also im Vergleich zum Bayern-Schnitt aktuell höher.
Der demographische Wandel und die Spendebereitschaft in der Bevölkerung sind große Herausforderungen für die Blutspendedienste. Zum einen ist mit der steigenden Lebenserwartung der Menschen für deren medizinische Versorgung im Alter ein Mehrbedarf an Blutkonserven zu erwarten. Zum anderen stehen immer weniger Blutspender zur Verfügung, weil immer weniger junge Menschen Blutspender werden.− bb