Zuflucht im Hotel gefunden
Etwa 50 Geflüchtete aus der Ukraine kamen in der Nacht zum Samstag an

Viechtach. "Wir können die Menschen doch nicht in der Nacht im Bus sitzen lassen", sagt Andrea Schwarzmüller, die Betreiberin des Landhotels Miethaner in Viechtach-Höllenstein. Nachdem dem Landratsamt Regen am Freitagabend kurzfristig eine Flüchtlingsankunft gemeldet wurde, ist in der Nacht auf Samstag aus ihrem Hotel kurzerhand ein Quartier für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine geworden.
"Wir hatten das Hotel am Freitagnachmittag besichtigt und mit der Betreiberin über die Aufnahme von Flüchtlingen gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass nur wenige Stunden später ein Bus mit 50 Flüchtlingen kommen wird", berichtet Frederick Fauser. Der Jurist am Landratsamt Regen kümmert sich mit einigen Kollegen aus dem Amt um die Gewinnung von Quartieren. Nachdem ihm am Freitagabend von einem Hilfstransport aus dem östlichen Landkreis die Ankunft von Flüchtlingen mitgeteilt worden ist, musste er handeln. "Wir haben umgehend noch einmal den Kontakt zur Hotelbetreiberin hergestellt", betont Fauser.
"Wir wollten zunächst eigentlich nur eine Familie aus der Ukraine im Hotel einquartieren", berichtet Hotel-Chefin Schwarzmüller und so habe sie sich auch an das Amt gewandt. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Behörde Unterbringungsmöglichkeiten für mehr Menschen sucht. "Wenn man das Leid der Menschen sieht, dann stellt sich auch die moralische Frage, wie man helfen kann", erklärt die Hotelbetreiberin und nachdem sie helfen will, habe sich schnell abgezeichnet, dass sie ihr komplettes Hotel zur Unterkunft machen wird. Nachdem am Freitagabend die wichtigsten Fragen geklärt waren, wurde das Hotel noch in der folgenden Nacht zum Flüchtlingsquartier.
"Hier gilt unser Dank besonders der Hotelbetreiberin und den Helfern vom BRK. Denn zur Ankunft, nachts um zwei Uhr, ist alles vorbereitet gewesen", sagt Frederick Fauser. Hilfe kam am Samstagmorgen auch vom örtlichen Schützenverein. "Die haben schnell reagiert und Spenden gebracht, auch Bürger haben schon Spenden vorbeigebracht", berichtet Andrea Schwarzmüller. Sie freut sich über die Unterstützung: "Das alles konnte nur so schnell und reibungslos funktionieren, weil alle mit angepackt haben. Wir sind vom BRK und vom Landratsamt hervorragend unterstützt worden."
In den kommenden Tagen werden die angekommenen Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, im Ausländeramt registriert. Dann sollen sie erst einmal ankommen und sich nach der sicher anstrengenden Flucht ein wenig erholen.