Personalnot erschwert Planungen
BRK-Kreisverband Regen zieht Bilanz – Schwierige Zeiten nach dem Tod von Günther Aulinger
Drachselsried. Traditionell vor Weihnachten hat die Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Regen, Landrätin a.D. Rita Röhrl, zu einer Jahresabschlusssitzung ins Seniorenzentrum Zellertal in Drachselsried geladen. Neben der Vorsitzenden mit ihren Stellvertretern, den Schatzmeistern und dem Justiziar, gehören dem Gremium auch zwei Chefärzte sowie Vertreter der Wasserwachten, Bergwachten, Bereitschaften und des Jugendrotkreuzes an.
Rita Röhrl erinnerte in ihrem Rückblick an die sowohl emotional als auch organisatorisch schwierige Zeit nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Kreisgeschäftsführers Günther Aulinger. „Dank des außerordentlichen Engagements unserer Leitungs- und Führungskräfte sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisgeschäftsstelle ist es gelungen, in den vergangenen Monaten diesen herben Verlust einigermaßen zu kompensieren“, resümierte Röhrl.
Pflegeeinrichtungen stärken ist oberstes Ziel
Sie dankte dem gesamten Gremium, dass bei der Nachbesetzung mit Franz Lobmeier als Kreisgeschäftsführer und Christian Aulinger als Stellvertreter eine schnelle Lösung gefunden wurde.
Lobmeier war es dann, der den Haushalt für das Jahr 2024 vorstellte. Aufgrund der schwierigen Personalsituation sei die Planung für die kommenden Jahre von Vorsicht und Umsicht geprägt. Gerade in personalintensiven Pflegeeinrichtungen habe eine Stabilisierung der aktuellen Lage oberste Priorität, sagte der neue Geschäftsführer. Mehr als 400 hauptamtlich Beschäftigte und rund 1000 Ehrenamtliche stellen die Dienste des Roten Kreuzes im Landkreis Regen sicher.
Erfreulicherweise konnte Lobmeier berichten, dass sich die 2022 neu eröffnete Tagespflegeeinrichtung in Kirchberg im Wald gut etabliert habe und von Montag bis Freitag gut ausgelastet sei. Für die Rettungswache Viechtach konnte mit den Kostenträgern vereinbart werden, dass das Notarzteinsatzfahrzeug ab 2024 nahezu rund um die Uhr mit einem Rettungssanitäter als Fahrer besetzt ist, fuhr er fort. Dadurch könnten auch auswärtige und ortsunkundige Notärzte Dienste in Viechtach übernehmen.
Mit der Beratungsstelle für psychische Gesundheit beteilige sich das BRK am „Krisendienst Psychiatrie Niederbayern“. Dadurch seien weitere Personalkapazitäten für die Betreuung und Beratung von Menschen mit psychischen Problemen im Landkreis Regen entstanden.
Dann folgte ein Abschlussbericht über die 2023 im Kreisverband durchgeführten Baumaßnahmen: Im Seniorenwohn- und Pflegezentrum in Viechtach wurde ein Wohnbereich komplett saniert. „Sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter finden hier nun wieder beste Bedingungen“, stellte Lobmeier fest. Die Fahrzeughallen der Rettungswache in Regen wurden instand gesetzt und die Toreinfahrten vergrößert, „um sich der neuen Generation von Einsatzfahrzeugen anzupassen“, sagten die Kreisgeschäftsführer.
Am Höllensteinsee habe die Wasserwacht ein neues Bootshaus errichtet. Von den Mitgliedern wurde größtenteils in Eigenregie ein Geräteschuppen mit Bootsanleger gebaut. Rund eine Million Euro hat der Kreisverband im abgelaufenen Jahr in diese Maßnahmen investiert. In den kommenden Jahren steht die Planung und Verwirklichung eines „Blaulichtzentrums“ in Viechtach auf der Agenda, kündigten Lobmeier und Aulinger an. Für dieses Projekt konnte von der Stadt Viechtach an der TÜV-Kreuzung ein Grundstück in zentraler Lage erworben werden.
Vorstandschaft um zwei Mitglieder vergrößert
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Zusammensetzung der Kreisvorstandschaft. Auf Antrag von Kreisbereitschaftsleiterin Bianca Schiller und Kreisgeschäftsführer Franz Lobmeier wurden bei der Zusammensetzung der Vorstandschaft zwei weitere Mitglieder in das Gremium hinzuberufen. In Zukunft werden Matthias Ertl, stellvertretender Regionalleiter der Bergwacht Bayerwald, und André Soboczenski, Bereitschaftsleiter in Bodenmais, die Vorstandschaft unterstützen.
Abschließend bedankte sich Rita Röhrl bei allen ehren- und hauptamtlichen Kräften, „die stets ihren Dienst für die Mitmenschen leisten und so ein wichtiger Baustein im Sozial- und Gesundheitssystem unseres Landkreises sind“. Auch an alle Blutspender und Unterstützer des Roten Kreuzes ging ein herzlicher Dank. „Wir haben ein schwieriges Jahr gut gemeistert“, lautet das Fazit der BRK-Kreisvorsitzenden.