Projekt zur Ersten Hilfe an Schulen
Startschuss unter der Schirmherrschaft des Rotary Clubs Bayerwald Zwiesel
Kaikenried. Diese Woche fand im Rahmen der wöchentlichen Rotary-Meetings des Clubs Bayerwald Zwiesel der offizielle Startschuss für ein wegweisendes Projekt zur Ersten Hilfe an Schulen statt. Unter der Schirmherrschaft des Rotary Clubs Bayerwald Zwiesel und in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) wurde die Kick-off-Veranstaltung von Clubmitgliedern sowie Gästen im Landromantikhotel Oswald in Kaikenried begleitet.
Rotary-Club-Präsidentin Regina Stoiber begrüßte die anwesenden Vertreter der Bildungseinrichtungen, darunter die Schulleiter beziehungsweise deren Vertreter der Mittelschulen Bodenmais und Ruhmannsfelden, der Realschule Regen sowie der Gymnasien in Zwiesel und Viechtach. Neben den Schulvertretern nahmen auch Landrat Ronny Raith, BRK-Vertreter Christian Aulinger und Erste-Hilfe-Trainer Markus Zeilinger teil. Die Bürgermeister von Bodenmais, Michael Adam, und von Ruhmannsfelden, Werner Troiber, mussten sich leider kurzfristig entschuldigen.
Die prägnante Auftaktveranstaltung stellte nicht nur den Beginn des Projekts dar, sondern markierte auch einen bedeutenden Meilenstein in der regionalen Ersten-Hilfe-Ausbildung. Projektverantwortliche Franz Birnbeck und Dr. Stefan Brücklmayer informierten, dass Bayern aktuell in Deutschland am schlechtesten abschneide bei der Überlebensquote von Herz-Kreislauf-Vorfällen. Dabei geht es nicht darum, den Kindern primär Reanimationsmaßnahmen beizubringen. Das Projekt setzt noch einen Schritt weiter vorne an. Ziel ist es, die Hemmschwelle, im Notfall zu helfen, abzubauen und das Bewusstsein für die Bedeutung schnellen Handelns zu schärfen. Das richtige und zeitnahe Absetzen eines Notrufs kann Überleben sichern. Wie sieht zum Beispiel die richtige Reaktion aus, wenn Eltern zu Hause verunglücken?
Das Pilotprojekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um Schülerinnen und Schülern frühzeitig mit den elementaren Maßnahmen der Ersten Hilfe vertraut zu machen. Die langfristige Planung des Projekts umfasst die regelmäßige Durchführung von Erste-Hilfe-Trainings in den teilnehmenden Schulen bis zum Schuljahr 2029/2030. Die Schüler der 5. Klassen werden pro Jahr in vier Unterrichtseinheiten durch das BRK geschult. Ab dem 4. Jahr werden auch die 8. Klassen wiederholt geschult. Somit hat man einen Vergleich, wie viel Wissen aus dem Vortraining noch vorhanden ist. Zudem erfolgt natürlich eine Auffrischung des Wissens.
Durch die Integration von Erste-Hilfe-Übungen in den Schulunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur fachliches Wissen erlangen, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbereitschaft entwickeln.
Das innovative Konzept wählt bewusst eine klare Fokussierung auf die Ersthelferkompetenzen, wie das Erkennen von Notfällen, korrektes Verhalten in Notsituationen und das richtige Alarmierungsverhalten. Dabei wird auf eine praxisnahe und erlebnisorientierte Umsetzung gesetzt, um den Schülerinnen und Schülern das Gefühl zu vermitteln, dass sie in der Lage sind, aktiv zu helfen und einen wertvollen Beitrag zu leisten.
Durch die Nähe zu den Rettungseinheiten sehen die Initiatoren auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, die Schüler für eine dringend benötigte Unterstützung der lokalen Rettungsdienste zu begeistern.
Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung markiert den Beginn einer vielversprechenden Initiative, die nicht nur die Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Region stärkt, sondern auch das soziale Engagement und die Gemeinschaftsbindung fördert. Der Rotary Club Bayerwald Zwiesel und das Bayerische Rote Kreuz setzen damit ein klares Zeichen für die Wichtigkeit einer flächendeckenden Ersthelferausbildung an Schulen.
Abschließend bedankten sich alle Beteiligten für das engagierte Zusammenwirken und blicken erwartungsvoll auf die bevorstehenden Schulungen und die positive Entwicklung, die das Projekt für die gesamte Gemeinschaft verspricht.