Rotes Kreuz: Ab 1. Juli ist der Telenotarzt im Einsatz
BRK-Bereitschaft Viechtach zieht Bilanz – Ohne Ehrenamtliche gäbe es viele Leistungen nicht – Neue Notfallrucksäcke in den Einsatzwagen

Viechtach. Jeder sechste Notfallpatient in und um Viechtach könnte nicht in der vom Gesetzgeber geforderten Hilfsfrist gerettet werden, gäbe es nicht die Ehrenamtlichen der BRK-Bereitschaft. Diese und viele weitere interessante Zahlen und Tatsachen bekamen die Mitglieder sowie Ehrengäste der Jahreshauptversammlung in der "oiden Wirtsstubn" in Tresdorf zu hören.
Bereitschaftsleiter Bernhard Hacker konnte dazu den stellvertretenden Kreisgeschäftsführer Alfred Aulinger, Kreisbereitschaftsleiterin Bianca Schiller sowie Stadtrat Gust Wanninger als Vertreter der Stadt Viechtach willkommen heißen. Ganz besonders freute sich der Bereitschaftsleiter, dass nicht nur zahlreiche aktive Mitglieder, sondern mit Dr. Erich Festner, Hannelore Popp und Adolf Schwürzinger auch langjährige Stützen der Viechtacher Rot-Kreuz-Arbeit zur Versammlung gekommen waren.
Seinen umfassenden Jahresbericht eröffnete Hacker mit einem Gedenken an die im vergangenen Jahr verstorbenen Rot-Kreuzler; stellvertretend nannte er den langjährigen Chefarzt Dr. Anton Auer.
In seiner Rückschau ging er anschließend auf die zahlreichen Veranstaltungen und Dienste der BRK-Bereitschaft im Berichtszeitzraum ein. Die Gruppe ist dabei nicht nur im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie in der Erste-Hilfe-Ausbildung aktiv, sondern kümmert sich auch um die Betreuung von Einsatzkräften bei Großschadensfällen. Ein großes Betätigungsfeld bietet auch der soziale Sektor, zum Beispiel in der Seniorenbetreuung oder bei Blutspendeterminen. Von insgesamt mehr als 6000 Einsatzstunden wusste Hacker zu berichten.
Aufgeschlüsselt wurden diese Stunden anschließend von den einzelnen Fachdienstleitern. Mario Gruber informierte dabei über den großen Bereich des Rettungsdienstes. An Wochenenden und Feiertagen unterstützen die ehrenamtlichen Sanitäter die hauptamtlichen Mitarbeiter an den Rettungswachen in Viechtach und Bodenmais. Auch die "Unterstützungsgruppe Rettungsdienst", die bei größeren Unfällen oder gleichzeitig anfallenden Notfällen von der Leitstelle alarmiert wird, wird ausschließlich ehrenamtlich besetzt. Besonders Alfons und Andreas Hauner sowie Martin Pangerl und Michael Steinbauer engagieren sich auf diesem Sektor; sie alleine haben im Vorjahr 171 Notfalleinsätze mit dem Rettungswagen durchgeführt. Für den gesamten Rettungsdienst wurden mehr als 4500 Stunden geleistet.
Eine weitere Aufgabe ist der Helfer-vor-Ort-Dienst im Zellertal. HvO-Chef Franz Fischer berichtete von 178 Einsätzen, bei denen 181 Notfallpatienten versorgt wurden. Fischer lobte in diesem Zusammenhang die Einrichtung einer Rettungswache in Bodenmais, wodurch sich die Versorgung der Bevölkerung im Zellertal wesentlich verbessert habe.
Thomas Goham ist als Leiter der "Schnelleinsatzgruppe Betreuung und Verpflegung" für den Katastrophenschutz beim Roten Kreuz zuständig. Seine Einheit kümmert sich bei größeren Schadenslagen um die Betreuung von Unfallbeteiligten oder die Versorgung von Einsatzkräften.
In der Sozialarbeit engagieren sich Silvia Lobmeier und ihre Helferinnen vom Begegnungsnachmittag. Im vierzehntägigen Rhythmus organisieren sie Seniorennachmittage, bei denen Gesellschaftsspiele und gemeinsames Kaffeetrinken und Ratschen auf dem Programm stehen. Zwischen 20 und 25 Besucher nutzen dieses Angebot regelmäßig.
Auch beim Seniorennachmittag auf dem Viechtacher Volksfest wirkte das Helferteam mit. Kassenwartin Karin Fuchs wusste zu berichten, dass wieder zahlreiche Ausrüstungsgegenstände für die verschiedenen Dienstleistungen angeschafft wurden. Das Material für die Sanitätsdienste musste ergänzt und Einsatzkleidung angeschafft werden; trotzdem weise die Kasse im Jahr 2017 eine positive Entwicklung auf. Die Versammlung erteilte Entlastung.
In ihren Grußworten unterstrichen sowohl Kreisbereitschaftsleiterin Bianca Schiller als auch Gust Wanninger als Vertreter der Stadt die Wichtigkeit und das Engagement der Viechtacher Rot Kreuzler. Die vielfältigen Dienste seien für die Bevölkerung in und um Viechtach unverzichtbar.
Der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Alfred Aulinger überbrachte nicht nur die Grüße der Kreisvorstandschaft, sondern gab auch einen Ausblick in die Zukunft. Unter anderem werden in den kommenden Wochen alle Rettungswagen mit neuen Notfallrucksäcken ausgestattet. So kann das Personal die Notfallausrüstung noch schneller und kompakter zum Patienten bringen.
Auch der "Telenotarzt" steht nun kurz vor der Einführung. Ab 1. Juli unterstützt ein Notarzt, der in der Integrierten Leitstelle (ILS) in Straubing seinen Sitz hat, die Notfallsanitäter vor Ort. Der Arzt kann mit dem Personal auf dem Rettungswagen jederzeit kommunizieren und dieses bei der Therapie unterstützen.
Abschließend dankte Bereitschaftsleiter Bernhard Hacker allen Mitgliedern für deren geleistete Arbeit. Diese fände oft abseits der öffentlichen Wahrnehmung statt, sei aber unverzichtbar für die Gesellschaft.