Wasserwacht gerüstet für 2024
Jahreshauptversammlung mit Ehrungen – Ausrüstungstechnisch sehr gut aufgestellt
Regen. Im Nebenzimmer im Burggasthof Weißenstein fand die Jahreshauptversammlung der Wasserwacht Regen statt. Neben zahlreichen aktiven und passiven Mitgliedern konnte Vorsitzender Andi Weichselgartner eine Abordnung der Frühschwimmergruppe sowie Ehrengäste aus Politik und BRK-Führung begrüßen. Stellvertretend für alle verstorbenen Mitglieder gedachte die Versammlung dem Ehrenmitglied Otto Grassl sowie dem langjährigen Gönner Waldemar Kaiser.
„Die Hausaufgaben 2023 haben wir gemacht“, so der Wasserwacht-Chef in seinem Bericht. Ganz groß auf die Fahnen haben sich die Regener Wasserretter die Präventionsarbeit beim Kampf gegen den Ertrinkungstod geschrieben. So führte man im Frühjahr des vergangenen Jahres zwei Schwimmkurse im Hallenbad Bodenmais durch. Mit der Abstellung eines Wasserretters wird der wöchentliche Schwimmunterricht der Grundschule Regen unterstützt. Stark gefordert war auch die Einsatzgruppe. So galt es vermisste Personen zu suchen, gekenterte Kanufahrer zu retten oder die Einheiten des BRK-Regen bei der Besetzung eines zusätzlichen Rettungswagens zu unterstützen.
Besonders beliebt ist in den Sommermonaten das Frühschwimmen im Regener Freibad. „Aber ohne uns könnte es nicht stattfinden“, so Weichselgartner. Die Wasserwacht stellt jeden Tag von 5.30 bis 7.30 Uhr einen Rettungsschwimmer für die Aufsicht.
„Wir müssen uns einsatztechnisch auf mehr und teilweise andere Szenarien einstellen“, weiß der Vorsitzende Weichselgartner. Starkregenereignisse, Naturkatastrophen, aber auch weltweite Konfliktsituationen werden die Hilfsorganisationen, somit auch die Wasserwacht als Teil des Roten Kreuzes, künftig noch stärker fordern. Im Hinblick auf die bevorstehenden Ereignisse hat die Ortsgruppe ihre komplette Ausrüstung modernisiert. Die Kosten für die Beschaffung dieser Ausrüstung musste in Eigenregie erwirtschaftet werden. Für die Zukunft, wäre eine regere Beteiligung der aktiven Mannschaft an den Veranstaltungen und Übungen wünschenswert, monierte der Vorsitzende.
Als einen der Höhepunkte 2023 bezeichnete Technischer Leiter Stefan Treml die Inbetriebnahme des neuen Gerätewagen Wasserrettung, der nach gut zwei Jahren Planungs- und Bauphase endlich seinen Platz in Regen eingenommen hat. Die Schnelleinsatzgruppe umfasst derzeit 17 Mitglieder. Alle Mitglieder haben mindestens die Ausbildung zum Wasserretter durchlaufen. Neben der Grundausbildung gibt es noch die fachspezifische Ausbildung im Rettungstauchen, im Bootsdienst, in der Fließwasserrettung sowie in der Führung einer SEG. In Regen sind sechs Einsatzkräfte als Rettungstaucher, acht Einsatzkräfte als Bootsführer, drei als Fließwasserretter, sieben Einsatzkräfte als Gruppenführer und zwei Einsatzkräfte als Einsatzleiter ausgebildet, berichtet der Technische Leiter. Mit vier Ärzten, zwei Notfallsanitätern und drei Rettungssanitätern verfügt die Ortsgruppe auch über Einsatzkräfte mit erweiterter notfallmedizinischer Ausbildung. „Und darauf kann man nur stolz sein“, so Treml weiter. Neben einem neuen Einsatzfahrzeug sind in Regen zwei Motorboote, zwei Raftboote, ein SUP sowie eine Vielzahl von Geräten für die Wasserrettung stationiert. Ein weiterer Höhepunkt im vergangenen Jahr war für die Regener Retter die Unterstützung der Wasserrettungsübung der ADAC-Luftrettung im Landkreis Regen. Hierbei übernahm die Ortsgruppe die wasserrettungsdienstliche Absicherung sowie den Transport der Mimen zur vermeintlichen Unglücksstelle. Auch Soldaten müssen das Retten von Personen aus dem Wasser beherrschen. Deswegen bildet die Wasserwacht schon viele Jahre die Soldaten der Bundeswehr Regen im Rettungsschwimmen aus. So auch im vergangenen Jahr.
„Jugend aktiv, aber nicht nur schwimmerisch“, war die Botschaft im Bericht der Jugendleiterin Anja Süß. Neben dem vierzehntätigen Schwimmtraining im landkreiseigenen Hallenbad in Viechtach ist die Kinder- und Jugendgruppe auch außerhalb des Beckens sehr tätig. In den monatlichen Gruppenstunden werden die Kids spielerisch an die Aufgaben in einer Hilfsorganisation herangeführt. Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Beteiligung an einer Übung der Rettungshundestaffel. Als Ausblick auf die bevorstehende Saison nannte die Jugendleiterin die Bäderfahrt und die Teilnahme am Jugendrotkreuz-Wettbewerb.
Landrat Dr. Ronny Raith dankte der Ortsgruppe für die vorbildliche Arbeit als Hilfsorganisation und in der Jugendarbeit. Regens Bürgermeister Andreas Kroner dankte der Wasserwacht ebenfalls für ihre geleistete Arbeit, aber auch für die Unterstützung und für die Beteiligung an den Veranstaltungen der Stadt Regen. Als Beispiel nannte er das „Ramadama“ und das Altstadtfest. Schockiert sei Kroner, dass die Retter- und Helfergleichstellung beim BRK nicht in demselben Ausmaß wie bei den Feuerwehren greife. Walter Fritz dankte für die gute Zusammenarbeit. Als Vorstandsmitglied beim BRK-Kreisverband Regen, aber auch als Pichelsteiner-Präsident. Auch in diesem Jahr hofft Fritz auf die Unterstützung der Wasserwacht beim Pichelsteinerfest. Diese sicherte ihm der Vorsitzende mit einem Kopfnicken zu. Als Vorzeigeortsgruppe bezeichnete Franz-Josef Hock, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Regen, die Regener Ortsgruppe. Dass die Anforderungen im Wasserrettungsdienst immer mehr werden, das stehe außer Frage, so Hock. Aber in Regen, so ist er sich sicher, schaffe man das zu vollster Zufriedenheit. Für das kommende Jahr wünschte er Kraft und Durchhaltevermögen.
In der Versammlung konnten langjährige Mitglieder für ihre Treue zur Ortsgruppe Regen geehrt werden. Für zehn Jahre: Josefine Weiß; 15 Jahre: Silvia Wiewiorra; 50 Jahre: Irmgard Pankalla. Für 35-jährige aktive Mitgliedschaft wurde Andreas Weichselgartner geehrt. Dieser erhielt aus Händen seines Stellvertreters die Urkunde.