Besondere Wahlen in Zeiten von Corona
Christian Aulinger als Bereitschaftsleiter der BRK-Ortsgruppe Raindorf bestätigt

Untermitterdorf. Da aktuell eine Zusammenkunft der Bereitschaftsmitglieder nicht möglich ist, wurde die Wahl der neuen Vorstandschaft unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen per Urnenwahl durchgeführt.
Trotz der widrigen Umstände haben es sich 26 Mitglieder nicht nehmen lassen, ihre Stimme persönlich im Wahllokal im Dorfkulturhaus in Untermitterdorf abzugeben. Bereits im Vorfeld hatte der Wahlvorbereitungsausschuss des BRK-Kreisverbandes Regen unter Federführung von Michael Weiderer die Vorbereitung der Wahl übernommen. Wahlvorschläge wurden geprüft, ein WähIerverzeichnis erstellt und Wahlzettel vorbereitet. Vor Ort oblag es dann Günther Aulinger als Vertreter des Kreisverbandes, auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsbestimmungen zu achten. So mussten sich die Wähler vor Betreten des Wahllokals die Hände desinfizieren, Stifte wurden nur einmalig verwendet und auch die Wahltische wurden regelmäßig desinfiziert. Selbstverständlich trugen alle Beteiligten eine FFP2-Maske. Als Wahlhelfer stellten sich Alfred Aulinger, Michael Aulinger und Jonas Trauner zur Verfügung, die im Anschluss als Dankeschön ein kleines Präsent überreicht bekamen.
In ihrem Amt bestätigt wurden der 1. Bereitschaftsleiter Christian Aulinger sowie Kassier Christian Gigl und Schriftführerin Bianca Schiller. Reinhard Wiederer löst Robert Resch als stellvertretenden Bereitschaftsleiter ab, der ebenso wie das langjährige Vorstandschaftsmitglied Heinz Hannes etwas kürzertreten möchte, dem Verein aber weiterhin die Treue hält. Wenn eine persönliche Zusammenkunft wieder möglich ist, werden folgende Bereitschaftsmitglieder in die Vorstandschaft bestellt: Thomas Möltner (stellvertretender Kassier), Christoph Rager (Beisitzer), Isabella Schreiner (Beisitzerin), Lukas Schrönghamer (Beisitzer) und Jonas Trauner (Beisitzer).
Der obligatorische Jahresbericht des Bereitschaftsleiters wurde diesmal online veröffentlicht. Nach der letzten gemeinsamen Veranstaltung im März 2020 konnte niemand auch nur erahnen, dass sich aus einer unbekannten Virusinfektion ein bis dato unvorstellbarer Katastrophenfall entwickeln würde. Das Corona-Jahr hat vieles anders gemacht, die Aufgaben wurden dadurch aber nicht unbedingt einfacher. Aulinger bedauerte in seinem persönlichen Grußwort an die Bereitschaftsmitglieder besonders, dass in diesem Jahr die Ehrung verdienter Mitglieder nicht in gewohnter Manier vorgenommen werden könne und die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl der Vorstandschaft in einer für alle ungewohnten Weise stattfinden müsse. Er dankte den Mitgliedern für ihren Einsatz und die Treue zum Verein in diesen schwierigen Zeiten.
Glücklicherweise waren im vergangenen Jahr keine Todesfälle in den Reihen der Bereitschaft zu beklagen. Allerdings war es aufgrund der Pandemie ebenfalls unmöglich, die Dienstabende in gewohnter Weise abzuhalten. Dies begründet auch den Umstand, dass im vergangenen Jahr keine neuen Mitglieder in die Bereitschaft aufgenommen wurden. Somit blieb die Zahl der Bereitschaftsmitglieder zum Ende des Jahres 2020 konstant bei 130 Mitgliedern.
Da es im letzten Jahr weder Dienstabende noch Veranstaltungen der Bereitschaft gab, fiel die Zahl der insgesamt rund 2000 geleisteten Einsatzstunden erheblich geringer aus als gewohnt. Jedoch unterstützten eine Vielzahl der Mitglieder das BRK im Kampf gegen die Pandemie. Ebenso wurde sowohl der Blutspendedienst als auch die Unterstützungsgruppe Rettungsdienst aufrechterhalten. Zudem leisteten die Ehrenamtlichen wieder viele Dienste an den Rettungswachen Zwiesel, Regen und Bodenmais. Noch vor Ausbruch der Pandemie beschaffte der Kreisverband Regen im Frühjahr eine mobile Sanitätsstation. Diese wird, sobald wieder möglich, bei den künftig anstehenden Sanitätsdiensten die Arbeit der Ehrenamtlichen wesentlich erleichtern. Aktuell dient sie im Impfzentrum in Regen als Impfraum und ist somit trotz fehlender gesellschaftlicher Ereignisse bereits ein großer Gewinn.
Die Mitglieder des Standorts Untermitterdorf rückten mit beiden Fahrzeugen im letzten Jahr insgesamt zu 193 Einsätzen aus. Besonders hervorgehoben werden muss hierbei die – trotz der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Einsatzzahlen – fast gleichbleibende Zahl der Einsatzstunden. Diese ergibt sich aus dem erheblich gestiegenen Hygieneaufwand beim Transport von COVID-19-Patienten. So war es keine Seltenheit, dass die Besatzung auch nachts pro Einsatz bis zu drei Stunden und länger gebunden war. Als das Gesundheitssystem im Landkreis Regen im Dezember zusammenzubrechen drohte, wurde am Standort Untermitterdorf übergangsweise eine von 10:00 bis 18:00 Uhr besetzte Interimswache eingerichtet, um den regulären Rettungsdienst im Landkreis mit einem fünften Rettungswagen zu entlasten. Besetzt wurde diese Wache überwiegend mit Mitgliedern der eigenen Bereitschaft.
Blutspenden sind in Zeiten von Corona enorm wichtig. Deshalb wurde auch der Blutspendedienst in der Zeit dieser Pandemie bestmöglich aufrechterhalten. Ein besonderer Dank gilt den Damen, die trotz des erhöhten Hygieneaufwands den Blutspendedienst immer tatkräftig unterstützten.
Trotz aller aktuellen Widrigkeiten schloss Aulinger seinen Bericht mit einem positiven Ausblick. Auch wenn die nahe Zukunft noch ungewiss sei, erfülle ihn die baldige Möglichkeit einer Corona-Impfung mit Zuversicht. Er hoffe und wünsche, dass alle gesund blieben und das gewohnte Vereinsleben baldmöglichst wieder fortgesetzt werden könne.